Brutplatzmanagement für Wiesenbrüter in Schwaben Biodiversitäts - Projekt

Biodiversitäts-Projekt „Brutplatzmanagement für Wiesenbrüter in Schwaben“

 

Der Landschaftspflegeverband Ostallgäu ist einer der Projektträger für das Biodiversitäts-Projekt „Brutplatzmanagement für Wiesenbrüter in Schwaben“. Das Projektgebiet lag zunächst nur im Bereich der Wiesenbrütergebiete rund um Lamerdingen. Seit diesem Jahr wurde es ausgeweitet und umfasst jetzt auch mehrere Teilgebiete zwischen Buchloe, Pforzen und Lengenfeld. Hier kommt noch der vom Aussterben bedrohte Kiebitz vor, der ab März oder April nicht nur auf Wiesen, sondern gerne auch auf Äckern brütet. Die gut getarnten Nester, Eier und Jungvögel dieses am Boden brütenden Feldvogels sind bei der Flächenbewirtschaftung nur äußerst schwer zu entdecken. Wiesenbrüterbetreuer vor Ort erfassen jedes Jahr die Brutplätze, nehmen Meldungen zusätzlicher Beobachtungen entgegen und beraten die dort wirtschaftenden Landwirte.


Der Bruterfolg der Kiebitze kann deutlich gesteigert werden, wenn der Bereich rund um das Nest während der Brut von der Bewirtschaftung ausgenommen wird oder wenn die geplante Ackerbestellung auf Ende Mai verschoben wird. In so einem Fall kann ein Vertrag mit Entschädigung für die Landwirte abgeschlossen werden.

 

Am häufigsten wird mit den Bewirtschaftern die Maßnahme „Einzelbrutplatzschutz“ vereinbart. Dabei bleibt ein ca. 3 m breiter und 16 m langer Bereich rund ums Nest von der Bewirtschaftung ausgespart. Je nach Beginn des vorübergehenden Bewirtschaftungsverzichts gibt es dafür eine Entschädigung von 50 oder 100 €. Bei mehreren Kiebitznestern auf einer Fläche ist es auch möglich, einen verspäteten Bewirtschaftungsbeginn (ab 20.05.) zu vereinbaren. Das Entgelt hierfür richtet sich nach den aktuellen Deckungsbeitragssätzen. So kann dieses Jahr z.B. für den Ertragsausfall bei Biogas-Mais eine Entschädigung von 571 €/ha gezahlt werden. Die Auszahlungen erfolgen über die Untere Naturschutzbehörde.


Weitere Maßnahmen, die den Wiesenbrütern zugutekommen, sind der Erhalt und die Neuanlage von feuchten Mulden, wo die frisch geschlüpften Küken reichlich Nahrung in Form von Insekten finden können. In Wiesenbrütergebieten ist es wichtig, dass die Vögel freie Sicht haben, um Feinde rechtzeitig erkennen zu können. Deshalb werden in Wiesenbrütergebieten vereinzelt auch Gehölze entfernt.

 

Sehr wichtig ist auch, während der Kiebitzbrutzeit (die bis Juni dauern kann) in den potentiellen Wiesenbrütergebieten die vorhandenen Wege nicht zu verlassen und Hunde anzuleinen – so kann jeder zum Vogelschutz beitragen.

 

Bitte melden Sie sich beim LPV Ostallgäu, wenn ein konkreter Kiebitz-Brutverdacht besteht. So ist eine zeitnahe Überprüfung möglich, und der Bewirtschafter einer Fläche bekommt eine Beratung zum weiteren Vorgehen. Falls Sie Ihre Beobachtung im Landkreis Augsburg gemacht haben, können Sie sich an den Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V. wenden, der ebenfalls bei diesem schwabenweiten Projekt mitmacht. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Im Downloadbereich finden Sie das Formular zur Vereinbarung für spezielle Bewirtschaftungsmaßnahmen im Rahmen des Wiesenbrüterschutzes.

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