Zwerglibelle (Nehalennia speciosa)

Mit 20 - 25 Millimetern Körper­länge ist die Zwerg­libelle die kleinste euro­päische Libellen­art. Sie ist gera­dezu flug­scheu, meist bewegt sie sich fast hüpfend von einem Halm zum nächsten und fliegt kaum weiter als 3 Meter. Zwischen Seggen­halmen ist sie leicht zu über­sehen. Die in Deutsch­land allge­mein sehr seltene Art hat eines ihrer wenigen Ver­breitungs­gebiete im bayeri­schen Alpen­vor­land, so auch an zwei Fund­orten im Ost­allgäu.

Die zierliche Libelle hat sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebens­raum. Zur Ei­ablage braucht sie flache Schlenken in Über­gangs­mooren und Seggen­sümpfen mit gleich­mäßig niedri­gem Wasser­stand und lockerer Vege­tation. Ab Mitte Mai schlüpfen die Libellen­larven; die erwach­senen Tiere leben ein bis zwei Monate. Beim Auf­scheu­chen fällt vor allem das blaue „Schluss­licht“ auf.

Aufgrund ihrer besonderen Ansprüche und massiver Lebens­raum­ver­luste ist die Zwerg­libelle vom Aus­sterben bedroht und als Rote-Liste-1-Art einge­stuft, außer­dem ist sie nach der Bundes­arten­schutz­ver­ord­nung streng geschützt. Der LPV Ost­allgäu kümmert sich um die Erhal­tung der für diese Art lebens­not­wen­digen Klein­struk­turen, z.B. durch Mahd von Seggen­beständen und Ent­buschungen in Zwischen­mooren.

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